Bronzezeit – 2000 bis 800 v. Chr.
Nachdem die Menschen in Brandenburg Zehntausende von Jahren nur mit Stein-, Knochen- und Holzgeräten gearbeitet hatten, tauchte gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. ein neuer Werkstoff auf, der das Leben der Menschen nachhaltig veränderte. Zunächst lernten sie, reines, sehr weiches Kupfer vor allem für Schmuck zu nutzen. Für Waffen und Geräte benötigte man jedoch härteres Metall. Dieses gelangte in Form einer Legierung aus Kupfer und Zinn, der Bronze, etwa ab 2000 v. Chr. in unsere Region. Die Kenntnis der Bronzeverarbeitung kam aus dem östlichen Mittelmeerraum nach Mitteleuropa. Mangels eigener Bodenschätze mussten die Rohstoffe aus dem Süden, etwa dem Ostalpengebiet oder der Mittelgebirgszone, eingeführt werden. Als Tauschmittel in diesem weitreichenden Handels- und Kommunikationsnetz dienten wahrscheinlich Bernstein, Salz, Felle oder andere Naturalien.
Auch die Gesellschaft veränderte sich: Nun gab es spezialisierte Handwerker und eine Oberschicht mit einem “Stammeshäuptling” an der Spitze entstand. Einen solchen Häuptling können wir vielleicht im Königsgrab von Seddin (Lkr. Prignitz) fassen. Ein mächtiger Hügel, der besondere Bau der Grabkammer und reiche Beigaben heben diese Bestattung aus der Menge der Gräber heraus.
Während in der Frühbronzezeit die Toten noch in neolithischer Tradition unverbrannt beerdigt wurden, setzte sich im Süden Brandenburgs mit der Lausitzer Kultur, etwa ab der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr., die Brandbestattung durch. Im Norden, der unter dem Einfluss der so genannten Nordischen Bronzezeit stand, kam diese Sitte erst etwas später auf.
Bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. blieb die Bronze das vorherrschende Material für Geräte, Schmuck und Waffen, ehe sie dann vom Eisen abgelöst wurde.
Quelle: BLDAM, Archäologisches Landesmuseum Brandenburg