Jungsteinzeit (Neolithikum) – 4000 bis 2200 v. Chr.
Aus dem mitteldeutschen und schlesischen Raum kamen vermutlich die Neuerungen, die am Ende des 6. vorchristlichen Jahrtausends das Leben in Brandenburg stark veränderten: der Bau fester Häuser, die Haustierhaltung, der Ackerbau, das Töpfern von Keramik und das Schleifen von Stein. Diese Epoche nennt man Jungsteinzeit oder auch Neolithikum.
Anfangs waren die Siedlungen dieser jungsteinzeitlichen Bauern nur kleine Inseln im ansonsten noch mesolithisch geprägten Brandenburg. Ihre Spuren, vor allem mit Linien verzierte Keramik (die so genannte Linienbandkeramik), finden wir im Havelland, in der Gegend um Jüterbog sowie in der Uckermark um Prenzlau und Angermünde. Erst ca. 4000 v. Chr. gingen auch die Jäger, Fischer und Sammler in der Mark zu Ackerbau und Viehzucht über. Die Archäologen bezeichnen diese Epoche nach der Form ihrer Gefäße als Trichterbecherkultur.
Charakteristisch für die Jungsteinzeit ist die Art der Bestattung der Toten, die man in Hockerstellung in einfache Erdgräber legte. Später gestalteten die Menschen die Gräber aufwändiger und schützten sie mit Steinen. Daraus entwickelten sich so genannte Megalithgräber oder Großsteingräber, die in Brandenburg allerdings nur in der Uckermark und in der Prignitz vorkommen.
Auch Gefäße, Geräte und Schmuck veränderten sich in Laufe der Jungsteinzeit. Regionale Kulturgruppen, die durch unterschiedliche, teilweise reich verzierte Keramik charakterisiert werden (Havelländische Kultur, Kugelamphorenkultur, Schnurkeramik u. a.), prägten das Bild in der späten Jungsteinzeit.
Am Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. lernten die Menschen, Metalle (Kupfer und Gold) zu bearbeiten. Eine neue Zeit begann.
Quelle: BLDAM, Archäologisches Landesmuseum Brandenburg