Bauvorbereitende Untersuchungen
Projektzeitraum: Juni - November 2016
Fläche: 4050 m²
Koordinaten: E 13.0540, N 52.4354
Im nördlichsten Abschnitt des Potsdamer Planungsgebietes „Campus am Jungfernsee“ am Konrad-Zuse-Ring wurde vor der Errichtung weiterer Bürogebäude von Juni bis November 2016 eine archäologische Rettungsgrabung durchgeführt.
Trotz ausgedehnter und tief reichender Störungen durch Bau und Abriss der Kasernen und andere frühere Erdarbeiten konnten wiederum ur- und frühgeschichtliche Funde und Befunde in großer Dichte dokumentiert werden. Etwa 3000 Befundnummern wurden vergeben. Zu nennen sind Streufunde der mittleren Steinzeit, Siedlungsbefunde und eine Gruppe von vier der sehr seltenen Körpergräber der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur, Streufunde der späten Jungsteinzeit, zahlreiche Siedlungsgruben der frühen Bronzezeit, eine Mehrfachbestattung und Streufunde der jüngeren Bronzezeit.
Der Hauptbesiedlungsphase der Römischen Kaiserzeit (1. bis 4. Jahrhundert v. Chr.) und der frühen Völkerwanderungszeit (4. bis 6. Jh.) gehört die große Mehrzahl der bisher registrierten Einzelbefunde an, darunter Teile der Grundrisse von vier großen ebenerdigen rechteckigen Pfostenhäusern sowie 17 kleinere Grubenhäuser. Neben den Funden an Scherben, Gefäßen, Metall- und Knochengeräten und Tierknochen sind zwei Bronzefibeln des 1. und des 5. Jhs. und ein reich verzierter Knochenkamm des 5. Jhs. besonders zu erwähnen.