Gespeichert von Kay am Di., 07/06/2021 - 10:03
Baubegleitende Untersuchung
Projektzeit: 3 Wochen
Fläche: 150 m²
GPS-Koordinaten: 52.397107 N, 13.069693 E
Zeitstellung: Neuzeit
Im Umfeld der slawischen Burg wurden Leitungsverlegungen im Straßenbereich archäologisch begleitet. Man bewegte sich nahezu ausschließlich in der frühneuzeitlichen Verfüllung (zwischen 1683 und 1726) des Burggrabens. Bei Dominanz bronzezeitlicher und slawischer Funde traten glasierte neuzeitliche Scherben bis in Höhe der größten Eingriffstiefe auf. In nicht mit älteren Leitungsstörungen übereinstimmenden Bereichen wurden ein bis zwei Plana gezeichnet, ansonsten nahezu alle Profile dokumentiert, mit dem Ziel, Rückschlüsse auf den Verlauf des Burggrabens und den Verfüllungsvorgang zu gewinnen.
Unter Aufschüttungen aus der Zeit der endgültigen Bebauung des Geländes (1. H. 18. Jh.) liegen die stark humosen, Lehm, Holzkohle, Scherben und Knochen enthaltenden Verfüllschichten des mittelalterlichen Burggrabens. Die Massen dürften vom abgetragenen slawischen Holz-Erde-Wall stammen, weniger von der Burginnenfläche. Sie enthalten wenig Ziegelbruch und spätmittelalterliche Scherben. Das Vorkommen von Ziegelbruch und Mörtelresten überhaupt könnte aber das Vorhandensein spätmittelalterlicher Steinbauten auf der slawischen Burgstelle belegen. Aus den Plana und Profilen lassen sich die Wurfrichtung und damit die Verlaufsrichtung der inneren Grabenkante bestimmen, an geschichteten verkippten Erdschollen wohl eine Verfüllungszeit im Winter. Nur am Nordende des Untersuchungsbereichs wurde offenbar die nachslawisch-spätmittelalterliche Grabenböschung mit noch erhaltenen Spitzen von Holzpfählen erreicht. Hier traten in organischen Verlandungssedimenten unterhalb der neuzeitlichen Verfüllschicht auch vermehrt spätmittelalterliche Scherben der harten Grauware auf.