Baubegleitende Untersuchungen
Projektzeit: 8 Wochen
Fläche: 3.100 m²
GPS-Koordinaten: 52.761798 N, 13.027322 E
Zeitstellung: Mittelalter Neuzeit
Im Zuge der Altstadtsanierung in Kremmen wurde auf dem Kirchplatz und in der Kirchstraße eine Regenwasserleitung verlegt und die Straßenoberfläche erneuert. Insgesamt kann gesagt werden, dass der größte Teil der erforderlichen Baggerarbeiten auf der Nord-, Ost- und Westseite der Kirche (ehemaliger Friedhof) nicht bis in eine Tiefe geführt wurde, in welcher archäologische Befunde zu erwarten waren bzw. durch bereits stark gestörte Straßenbereiche verlief.
Im Bereich des Kirchplatzes zeigte sich ein Teil eines Fundamentes, welches wahrscheinlich zu einer früheren Eingangssituation der Kirche gehörte. Eine genaue Deutung und Datierung war jedoch bisher nicht möglich. Im Durchgang zur Ruppiner Straße wurden im Profil der Regenwasserleitungstrasse verschiedene Brandschuttschichten erfasst. Im Kreuzungsbereich Kirchstraße/Dammstraße wurde ein geringer Ausschnitt eines verfüllten neuzeitlichen Grabens angeschnitten. Des weiteren wurde ein auf einer Fläche von 2m x 40cm erhaltener Teil eines Holzbohlenweges inmitten vorhandener Leitungsgräben dokumentiert.
Vor dem Pfarrhaus (Nordwestecke der Kirche) traten zwei Bestattungen (Sargdeckel) im Planum (etwa 1,10m) unter der heutigen Oberfläche zu Tage. Da diese etwa 20 cm unter der bauseitig erforderlichen Grabensohle angetroffen wurden, sind sie nach der Dokumentation unverändert im Boden verblieben, wurden wieder mit Sand abgedeckt und die Rohrleitung darüber hinweg geführt. Auf der Ostseite der Kirche zeigten sich in einer Tiefe von etwa 1 m unter der Straßenoberfläche drei weitere, modern gestörte und unvollständige Bestattungen, mit gelb glasierten Keramikfragmenten in der Grabgrube, welche dokumentiert und geborgen wurden. Darüber hinaus wurden viele menschliche Skelettteile aus den Verfüllungen vorhandener Leitungsgräben angetroffen, welche vor Ort belassen und wieder vergraben wurden.