Bauvorbereitende Untersuchung eines steinzeitlichen und eines bronzezeitlichen Siedlungsplatzes
Projektzeit: 2 Monate
Fläche: 2.673 m²
GPS-Koordinaten: 52.3755 N, 13.3295 E
Zeitstellung: Mittelsteinzeit Bronzezeit
Trotz unklarer Befundsituation (Auswaschung der Verfärbungen im Sandboden, Pfahlwurzelspuren und Baumwürfe; Störung durch ein dichtes Netz von Drainagegräben und durch Tiefpflügen) konnten die Erkennungsmerkmale bronzezeitlicher Pfostengruben herausgearbeitet werden. Mindestens zwei große, langrechteckige, zweischiffige Pfostenhäuser in NNW-SSO-Ausrichtung wurden nachgewiesen. Sie ähneln den publizierten Häusern von Horno im Tagebau Jänschwalde, wo es allerdings nur jeweils ein Haus pro Fundplatz gab. Der Abstand der Wandpfosten ist relativ groß und die Zahl der Mittelpfosten gering, was die Erkennbarkeit erschwert. Zu den Pfosten kommen zahlreiche, meist fundfreie Siedlungsgruben, eine tiefe, brunnenartige Grube sowie eine große, lange, wie die Hauswände ausgerichtete Grube.
Letztere enthielt Teile eines großen sekundär gebrannten Rauhtopfes, Teile eines glattwandigen Gefäßes mit Hofbuckel- und Rillenverzierung, weiterhin gibt es eine Scherbe mit Fingertupfenleiste und weitere Rauhtopfscherben, dagegen fehlen ritz- und Riefenverzierung, weshalb eine Datierung vor Ende der Mittelbronzezeit (13. Jh. v. Chr.) zu vermuten ist.
Sicher spätmesolithisch (6./5. Jt. v. Chr.) sind ein mikrolithisches Trapez (Pfeilschneide), ein Kernstein und ein Kerngerät. In einer Grube fand sich eine Konzentration kleiner Flintartefakte eher mesolithischen als bronzezeitlichen Charakters.