Bauvorbereitende Untersuchung
Projektzeitraum: Mai/Juni 2011
Fläche: 265 m²
Koordinaten: N 52.39561, E 13.05819
Zeitstellung: Mittelalter
Im Jahre 2011 wurden die Ausbaggerungsarbeiten am Standort des geplanten jüdischen Gemeindezentrums mit Synagoge in der Schloßstraße archäologisch begleitet. Dabei wurden auch die Betonfundamente des 1966/67 errichteten "Hauses der Wasserwirtschaft" abgebrochen.
Am Ostende der Synagogen-Baufläche konnte in zwei Teilabschnitten über die ganze Baugrubenbreite die Sohle eines spätmittelalterlichen Befestigungsgrabens dokumentiert werden. Unter den Betonfundamenten waren noch 10 bis maximal 40 cm der untersten Grabenschlammschicht erhalten. Es handelte sich um schwarzen Torf mit geringem Sand- und Lehmanteil, Schneckenschalen und viel kleines Astholz enthaltend, wie er für die sohlennahen Bereiche mittelalterlicher Stadtgräben typisch ist.
Das Fundmaterial aus dem unteren Grabentorf umfasst späte harte Grauware mit weißem Kern, violettbraunes Steinzeug, innen glasierte helle Ware, dabei Grapenfüße, gehört also wohl ins späte 15. oder ins 16. Jahrhundert. Es trat auch dunkelblau-hellgraues Reliefsteinzeug, wohl des 17. Jahrhunderts, auf, dieses allerdings nur aus gestörten Bereichen. Auch verschiedene Tierknochen und ein Lederrest wurden geborgen.