Bauvorbereitende Untersuchung
Projektzeitraum: Dezember 2015
Fläche: 1360m²
Koordinaten: N 52.33101, E 13.39615
Zeitstellung: Mittelalter
In der Zossener Straße 1c stand bis 2015 ein Supermarkt, der für einen größeren Neubau abgerissen wurde. Für diesen waren einige archäologisch zu betreuende Erdeingriffe, das Anlegen von Streifenfundamenten sowie einer Baugrube für eine Zulieferrampe, nötig.
Der Fundplatz liegt ziemlich vom Ortskern und von der Bebauung an der Dorfstraße entfernt, weshalb die Menge der mittelalterlichen Befunde in den räumlich begrenzten Erdaufschlüssen etwas überraschte. Trotz der großen Zahl der Befunde kann das Gelände aber nicht allzu lange und intensiv genutzt worden sein. Es gibt nur wenige Funde, nicht einmal Tierknochen, und das Erdreich in den Befunden ist kaum durch den Eintrag von Holzkohle oder organischen Materialien dunkel verfärbt. Die Keramikscherben erlauben es, die Siedlungstätigkeit auf das 13. bis 15. Jahrhundert, einzugrenzen. Es ist möglich, dass dieser rückwärtige Grundstücksbereich im Zuge der allgemeinen spätmittelalterlichen Wüstungsvorgänge, die mit sinkenden Bevölkerungszahlen einhergingen, nicht mehr zu Siedlungszwecken, sondern nur noch landwirtschaftlich und gartenbaulich genutzt wurde. Die gefundenen Pflugspuren wären ein Indiz dafür. Die an mehreren Stellen angetroffenen Konzentrationen von Brandschutt liefern wiederum einen Hinweis auf ein Brandereignis, das, so könnte man spekulieren, vielleicht der letzte Auslöser war, das Gelände aufzugeben.