Baubegleitende Untersuchung
Projektzeit: Februar 2016
Fläche: 200 m²
Koordinaten: N 52.53419, E 12.93057
Zeitstellung: Jungsteinzeit, vorrömische Eisenzeit, Slawenzeit, Neuzeit
Das Areal rund um das Grundstück Potsdamer Straße 29 in Hoppenrade hat schon vor einigen Jahren das Interesse der Archäologen erweckt, denn bei drei von der Archäologie Manufaktur durchgeführten Maßnahmen – Gemeindehaus (Potsdamer Str. 14) im Jahr 2000, Feuerwehrdepot (Potsdamer Str. 14) im Jahr 2002 und Einfamilienhaus (Potsdamer Str. 10) im Jahr 2009 – wurden eine eisenzeitliche sowie eine slawische Siedlung angetroffen. Deshalb überraschte es nicht, auch bei dem neuerlichen Bauvorhaben auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf Reste dieser Siedlungen zu stoßen.
Es wurden Siedlungsreste aus vier Epochen angetroffen – der Jungsteinzeit, der vorrömischen Eisenzeit, der Slawenzeit sowie der jüngeren Neuzeit. Die jungsteinzeitlichen Reste – eine Grube und Keramikscherben – lassen sich der spätneolithischen Kugelamphorenkultur zuordnen. Ein bei den früheren Ausgrabungen gemachter Scherbenfund hatte schon auf die Existenz einer Siedlung der Kugelamphorenkultur hingewiesen.
Sechs Gruben, ein Schichtrest, der als Grubenhaus gedeutet werden könnte, und vermutlich auch eine Pfostenspur gehören zu einer Siedlung der vorrömischen Eisenzeit, die ebenfalls bei den früheren Ausgrabungen entdeckt worden war. Dass sie sich in Richtung Westen weiter die Anhöhe hinauf erstreckte, ist nun belegt.
Von der bereits bekannten slawischen Siedlung ist dagegen ziemlich sicher, dass ihr südlicher Rand erfasst wurde. Gefunden wurden zwei Kalkbrennöfen, wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert. Auffällig ist das Fehlen deutsch-mittelalterlicher Befunde. Offenbar befindet sich dieser südliche Zipfel des Dorfes, 225 m von der Dorfkirche entfernt, schon außerhalb des mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Ortskerns. Fest steht jedoch, dass in Hoppenrade die deutsche Besiedlung an die slawische anknüpfte.
Das Grundstück in der Potsdamer Straße 29 wurde erst ab dem späten 19. Jahrhundert in die Nutzung einbezogen und bebaut, die Gebäude jedoch im Jahr 2004 abgerissen. Aus dieser Nutzungszeit fanden sich eine Kalklagergrube, ein Fundamentrest, ein Brunnen, zwei Vorrats(?)gruben, eine Grube sowie eine Pfostenstelle.