Baubegleitende Untersuchungen auf dem Campus am Jungfernsee im Zusammenhang mit dem Bau eines Lärmschutzwalls zwischen der Nedlitzer Straße und dem Wohngebiet.
Projektzeitraum: Februar bis Mai 2016
Fläche: 270 m²
Koordinaten: N 52.430311, E 13.05475
Zeitstellung: Urgeschichte, vorrömische Eisenzeit
Die Flächenbaggerungen zur Vorbereitung der Aufschüttung des Lärmschutzwalles und die Bodeneingriffe bei der Grünflächengestaltung wurden archäologisch begleitet, da in den Jahren 2012 bis 2014 in jeweils unmittelbarer Nachbarschaft bei verschiedenen archäologischen Voruntersuchungen und Rettungsgrabungen urgeschichtliche Befunde und Funde dokumentiert wurden.
Da die besonderen Befundschwerpunkte in jeweils weiterer Entfernung gelegen hatten, ging es vor allem darum, das undokumentierte Zerstören von wichtigen Einzelbefunden und – auch verlagerten – Streufunden zu verhindern. Im größten Teil der aufgeschlossenen und beobachteten Bereiche konnte das Vorhandensein noch erhaltener archäologischer Funde und Befunde bis zur jeweiligen Eingriffstiefe ausgeschlossen werden, vielfach wurde die relevante Tiefe gar nicht erreicht..
Am Südende der Lärmschutzwall-Fläche wurde eine urgeschichtliche Fundstelle ermittelt. Zwischen mittelalterlich-frühneuzeitlichen Ackerstrukturen zeigten sich Pfostengruben eines urgeschichtlichen Gebäudes und im Zusammenhang damit einige Keramikscherben. Vermutlich handelt es sich um eine Hausstelle der frühen vorrömischen Eisenzeit (ca. 600 bis 300 v. Chr.). Eventuell besteht ein Zusammenhang mit den unweit südlich davon in der Straßentrasse (Zufahrt zum Wohngebiet Am Jungfernsee) 2013 dokumentierten Siedlungsbefunden.